Dachstuhlbrand
Einsatzbeschreibung
Um 20:43 Uhr wurden die Feuerwehr aus Lohr und Wombach zu einem brennenden Dachstuhl in die Ignaitius-Taschner-Straße alarmiert. Mit dem Löschzug, bestehend aus Löschgruppenfahrzeug, Kommandowagen, Drehleiter, Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug und dem Einsatzleitwagen, ausgerückt, bestätigte sich eine Rauchentwicklung aus dem Dach des Mehrfamilienhauses.
Sofort wurde die Drehleiter in Position gebracht und damit begonnen die Dachhaut zu öffnen. Der Angriffstrupp des Löschgruppenfahrzeug begann umgehend mit der Brandbekämpfung im Innenangriff. Das Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug versorgte die Drehleiter mit Löschwasser und unterstütze ebenfalls bei der Innenbrandbekämpfung.
Zu Koordination der Einsatzstelle wurden durch den Einsatzleiter und Kommandanten der Feuerwehr Lohr, zwei Einsatzabschnitte gebildet. Den Einsatzabschnitt Innenbrandbekämpfung führte der stellvertretende Kommandant der FF Lohr, Michael Hübner. Den Abschnitt der Außenbrandbekämpfung führte der Kreisbrandmeister Dominik Brühl.
Auf Grund der Bauweise des Daches, bei der Holzfaserdämmplatten verbaut waren, zögerte sich der Einsatz sehr in die Länge. Holzfaserdämmplatten haben eine hydrophobe Eigenschafft die sie davor schützt bei Feuchtigkeit zu schimmeln. Brennen diese Baustoffe, sind sie jedoch nur sehr schwer zu löschen. Eben weil das Löschwasser abperlt und nicht in das Brandgut eindringen kann. Auch Löschzusätze zum heruntersetzen der Oberflächenspannung, Welche bei anderen Baustoffen durchaus wirksam sind, helfen hier leider nicht. Einzig die Demontage dieser Platten führt zum Einsatzerfolg.
So auch in diesem Fall. Mit viel handwerklicher Arbeit und unter zur Hilfenahme von Äxten, Brechwerkzeugen, Rettungs- und Motorsägen sowie Säbelsägen wurden mehrere Quadratmeter Dachfläche von innen, wie auch von außen geöffnet um an alle vom Brand betroffenen Stellen zu gelangen.
Für diese Arbeiten wurden knapp 2 Duzend Atemschutzgeräte und noch weitere Atemschutzfilter verbraucht. Dieser personelle Aufwand ist von der Feuerwehr Lohr alleine nicht zu stemmen. Die Feuerwehren aus Wombach, Sackenbach, Rodenbach und Rechtenbach unterstützen uns tatkräftig.
Vor Ort, in direkter Nachbarschaft, befand sich die Zahnarztpraxis Scherg und Lauer. Herr Dr. Scherg bot den Einsatzkräfte sofort seine Unterstützung an. So konnten wir im Erdgeschoss die sanitären Einrichtungen nutzen und unsere Hände waschen. Vielen Dank hierfür!
Herr Jörg Engelhard, vom Edeka Engelhard, unterstützte uns bei der Verpflegung und kümmerte sich, getreu dem Motto „Ohne Mampf, kein Kampf!“ sofort um das leibliche Wohl der Einsatzkräfte. Auch hierfür ein großes Dankeschön!
Nach knapp 9 Stunden Einsatzzeit konnte die Einsatzstelle endlich verlassen werden. Zur Sicherheit wurden vom Einsatzleiter 2 Brandnachschauen angesetzt. Die erste Nachschau fand um 6:00 Uhr statt und verlief ohne Vorkommnisse. Die zweite Brandnachschau erfolgt um 8:00, was beim Verfassen der Pressemitteilung noch in der Zukunft lag.
Wir bedanken uns bei allen eingesetzten Einsatzkräften für die sehr gute Zusammenarbeit. Insgesamt kamen 87 Einsatzkräfte zum Einsatz. Wobei 74 davon den Feuerwehren zuzuschreiben sind. Der Rest geht auf im Rettungsdienst und der Polizei.
Ein ganz großeses Lob gebührt aber allen Einsatzkräften die in der Feuerwache in Lohr voll mit in die Speichen gegriffen haben und wie verrückt Atemschutzmaterial aufgearbeitet haben, welches direkt wieder in den Einsatz gegangen ist. Hier hatten wir eh schon größere Belastungen durch den Brand in Gemünden und diversen Einsatzübungen. Ein Beweis für eine gute Kameradschaft und Zusammenhalt!
Noch zu erwähnen sind mehrere „Schrecksekunden“ während der ersten Phase des Einsatzes. Hier ereilte uns die Nachricht, dass in einem Lohrer Großbetrieb der Strom ausgefallen sei. Dies wäre für diesen Betrieb mit extrem negativen Folgen verbunden. Glücklicherweise konnte hier die Stromversorgung kurzfristig wieder hergestellt werden.
Ebenfalls zur selben Zeit gab es noch die Nachricht, dass im Kreiskrankenhaus ebenfalls ein Stromausfall vorliegt. Glücklicherweise war auch hier der Strom kurzfristig wieder zurück.
Bestätigt hat sich jedoch ein dritter, gemeldeter Stromausfall in einem Pflegezentrum in Lohr. Einsatzkräfte des THW-Lohr und der Bayrischen Roten Kreuzes arbeiteten diese Aufgabe erfolgreich ab, sodass kein Einsatz der Feuerwehr notwendig wurde.
Zu erwähnen ist hier die Kreisbrandinspektion, welche uns dankenswerterweise den Rücken freigehalten hat und diese Meldungen überprüfte.
Einsatzort
Lohr, Ignatius-Taschner-Str.
Bildergalerie
Fahrzeuge der Feuerwehr Lohr
- Einsatzleitwagen ELW 1 - Florian Lohr 12/1
- Löschgruppenfahrzeug LF 16/12 - Florian Lohr 41/1
- Drehleiter mit Korb DLA (K) 23/12 - Florian Lohr 30/1
- Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug HLF 20/16 - Florian Lohr 40/1
- Gerätewagen Nachschub GW-N - Florian Lohr 55/1
- Kommandowagen KdoW - Florian Lohr 10/1
- Mannschaftstransportwagen MTW - Florian Lohr 14/1