Bei der zweiten Übung handelte es sich um eine angenommene Gemeinschaftsunterkunft für ausländische Mitbürger. Das Treppenhaus war durch einen Kellerbrand verraucht und die Personen hatten sich auf Balkone geflüchtet. Hier galt es, unter Einsatz mehrerer tragbaren Leitern, die Personen zu retten, und gleichzeitig den Brand im Keller zu bekämpfen. Die Sprachbarriere war eine zusätzliche Herausforderung für die Feuerwehrleute bei der Betreuung und Rettung der Personen.
Nach der Mittagspause stand eine Übung auf dem Programm, bei der ein Konzept erprobt wurde, wie man bei einem Brand in einem Haus mit vielen Stockwerken vorgehen kann. Die Einsatzkräfte sollten in ein so genanntes Depotgeschoss vorgehen, das ein bis zwei Geschosse unterhalb der Brandetage liegt. Von dort sollte dann die Menschenrettung und Brandbekämpfung gestartet werden. Leider hatte sich das Treppenhaus schon mit Rauch gefüllt, sodass dieses erst mit Lüftern rauchfrei gemacht werden musste. Mit einem mobilen Rauchverschluss wurde das Treppenhaus vor weiterer Verrauchung aus der „Brandwohnung“ geschützt. Erst jetzt konnte wie geplant vorgegangen werden.
Die Abschlussübung an beiden Tagen bildete ein fiktiver Brand in einer Jugendherberge. Bei dieser Übung wurden die Einsatzkräfte der Lohrer Feuerwehren durch eine Staffel der Bundeswehrfeuerwehr Hammelburg unterstützt. In der Küche war eine Friteuse in Brand geraten und durch offenstehende Türen hatte sich der Rauch schnell im Gebäude verteilt. Insgesamt waren 10 Personen zu retten, die in den Zimmern im Obergeschoss untergeracht waren. Am Samstag kam es bei dieser Übung zu einem eingespielten Atemschutznotfall, bei dem ein Atemschutzgeräteträger zusammengebrochen war und gerettet werden musste.
Die Übungen wurden von einem Team aus „Beobachtern“ aus allen Lohrer Stadtteilen begutachtet. Nach den Übungen wurde jeweils mit den eingesetzten Gruppenführern und Atemschutzgeräteträgern getrennt die Übung besprochen und auf etwaige Fehler hingewiesen.
Die ganzen Übungsszenarien wurden erst durch die Statisten richtig mit Leben gefüllt. Es ist ein Unterschied, ob eine Übungspuppe gerettet werden muss oder ein Darsteller, der einen stark gehbehinderten „Senioren“ mimt. Hier ein herzliches Dankeschön an unsere „Opfer-Darsteller“, die eine hervorragende schauspielerische Leistung abgeliefert haben.
Auch ein Team des Roten Kreuzes war in Bonnland dabei, zum einen um bei den Übungen den Part des Rettungsdienstes zu übernehmen, zum anderen um die Übungen abzusichern, falls etwas passieren sollte.
Abgerundet wurde unser Übungswochenende durch die hervorragende Verpflegung an beiden Tagen durch unsere Küchencrew aus Sackenbach.