Ein Rettungswagen bei der Feuerwehr

Am 17.11.2017 durften wir auf die Atemschutzstrecke in Lohr.

Große Augen gab es, als in der Feuerwehrwache Lohr, plötzlich ein Rettungswagen in der Garage steht. Doch Nein, die Feuerwehr übernimmt auch in Zukunft nicht die Aufgaben des Rettungsdienstes! Vielmehr handelte es sich hier um einen kleinen Besuch, des Rettungswagens der BRK-Bereitschaft Lohr mit der Unterstützung des Jugendrotkreuzes, bei der Kinderfeuerwehr.

Auch für Patienten gilt Anschnallpflicht

Zunächst wurde die Trage untersucht. Die Kinder fanden diese sofort sehr bequem, würden sie aber doch nicht mit Ihrem eigenen Bett daheim tauschen wollen. Interessant ist, dass auch für den Patienten Anschnallpflicht gilt.
Dann ging es daran, herauszufinden, wie man einen vermeintlichen „Patienten“ – in diesem Fall, spielte dies einer der Betreuer der Kinderwehr – untersucht. So wurde zunächst durch die einfach AAA-Regel kontrolliert, ob er noch bei Bewusstsein ist: Anschauen, Anfassen und Ansprechen.

Gleich wurde auch mit geübt wie man beim Patienten und bei sich selbst, den Puls fühlen und messen kann.
Zum Messen des Blutdrucks, kamen dann die ersten Instrumente aus dem Rettungswagen zum Einsatz. Die Blutdruckmanschette und das Stethoskop war erst etwas befremdend für die kleinen Floriansjünger, aber nach einem ersten Versuch, war auch dies keine Hexerei.
Mit einem weiteren Instrument, kann man dann auch Puls und Sauerstoffgehalt auf längere Zeit hin überprüfen. Das Pulsoxymeter zeigte dann auch gleich an, dass unser Patient wohl etwas aufgeregt war. Aber eine Sauerstoffgabe war wohl nicht erforderlich.
Die weitere Untersuchung mit dem EKG zeigte dann vollends, dass unser Patient im Grunde ganz gesund ist. So wurde gezeigt, dass man eigentlich keine Angst vor Untersuchungen haben braucht.
Unser Patient wurde schließlich entlassen und weiter ging es damit, die Schubladen des Rettungswagens unter die Lupe zu nehmen.

Notfallausstattung für Groß und Klein

Großes Interesse weckte der Kindernotfall-Koffer. Alle Instrumente die es für Erwachsene gibt, sind in diesem Koffer auch für Kinder und Säuglinge vorhanden. Der Größenvergleich von Beatmungsbeuteln und Blutdruckmanschetten lockte dann bei manch einem ein „wie Süß“ heraus.
Dass sämtliches Material, welches im Wagen vorgehalten wird, sich auch im Notfallrucksack wieder findet, erstaunte zunächst. Erklärte sich aber von alleine. Denn in den meisten Fällen, muss das Rettungsdienstpersonal direkt am Einsatzort behandeln und Diagnostik betreiben können, ohne ständig Material vom Rettungswagen holen zu müssen.

Zu guter Letzt, interessierten sich die kleinen Feuerwehrleute für die Transportmöglichkeiten von Patienten. So kann es durchaus vorkommen, dass auch die Feuerwehr mithelfen muss, mit dem Tragetuch, dem Spineboard, der Schaufeltrage oder dem Tragestuhl mit Hand an zu legen.

Der Kinderfeuerwehr hatte es sichtlich Spaß gemacht und war mit großem Interesse dabei. Da der Rettungswagen eh in der warmen Waschgarage der Feuerwache stand, putzten die Betreuer der Gruppe das Fahrzeug dann noch von Außen ab, als kleines Dankeschön.
Solche Aktionen zeigen, dass die Zusammenarbeit unter den Hilfsorganisationen in Lohr groß geschrieben wird. Wir bedanken uns hiermit bei der BRK-Bereitschaft Lohr, die uns diese Besichtigung ermöglicht hat.

Bericht: Johannes Seith (Leiter Jugendrotkreuz Lohr)